Der finale Leadweltcup des Jahres hätte nicht besser laufen können für Sebastian Halenke (DAV Schwäbisch-Gmünd). Nach einer Saison voller Höhen und Tiefen zeigte sich der 21-jährige am Wochenende im slowenischen Kranj in absoluter Topform und sicherte sich seine erste Goldmedaille bei einem Leadweltcup. Damit rutschte er in der Leadweltcup-Gesamtwertung auf einen sehr guten Rang sieben.
Mit dem siebten und letzten Leadweltcup ging am Sonntag die Leadsaison 2016 zu Ende. Für Deutschlands aktuell erfolgreichsten Lead-Athleten auf der internationalen Bühne war es zugleich der erfolgreichste Weltcup in seiner Karriere. Zum ersten mal stand Sebastian Halenke von der DAV-Sektion Schwäbisch-Gmünd ganz oben auf dem Treppchen. Ein denkwürdiger Moment auch für das ganze Team vom DAV - denn seit 2006 hatte es keinen Leadweltcupsieger aus dem deutschen Nationalkader mehr gegeben. Damals sicherte sich Timo Preussler als vierter Deutscher einen Sieg bei einem Leadweltcup.
Erfolgreicher Abschluss einer durchwachsenen Saison
Nach einem guten Start und Platz sechs beim ersten Leadweltcup in Chamonix hatte Sebastian Halenke mit einer hartnäckigen Fingerverletzung zu kämpfen, die ihn bei den nächsten beiden Stationen auf Platz 26 zurückwarf. Erst später in der Saison konnte er wieder volle Leistung zeigen und kämpfte sich wieder in die Top 10 vor. Die sechste Station in China ließ er aus und nutzte die Zeit zum Training für das Finale in Kranj.
"Das Ergebnis zeigt, dass sich das viele Training ausgezahlt hat", freute sich auch Bundestrainer Maxi Klaus. "Diesmal war er vom Kopf her voll dabei und ist super geklettert", so Klaus.
Schon in der Qualifikation kam Halenke mit den beiden Qualifikationsrouten gut zurecht und kletterte mühelos ins Halbfinale der besten 26. Auch hier lies er die Züge an der stark überhängenden Wand spielend leicht aussehen und kletterte die Route bis zum Topgriff und zog als fünfter ins Finale ein. Am Sonntagabend war noch einmal volle Konzentration gefragt, denn die Routenbauer um die Allgäuer Kletterlegende Christian Bindhammer forderten den Athleten in der Finalroute alles ab. Vor allem eine anspruchsvolle Stelle auf Höhe des 19. -20. Zuges machte den meisten Kletterern im Herrenfinale zu schaffen. Als vierter Starter meisterte Halenke als erster ohne Probleme diese Schlüsselstelle und kam noch ein ganzes Stück weiter. Erst bei Zug 37 verließen ihn die Kräfte und er stürzte ins Seil. Nach ihm kletterte nur Domen Skofic (SLO) über die schwierige Passage, aber nur knapp, denn bei Zug 23+ war auch für ihn Schluss.
Skofic holte sich damit den zweiten Platz in der Tageswertung, Jakob Schubert (AUT) kam auf Rang drei.
Nach dem sensationellen Saisonfinale will sich Halenke aber nicht auf die faule Haut legen. "Es gibt ja noch viel mehr zu erreichen, er ist ja erst am Anfang", sagte Klaus. Das Ziel für die nächste Saison ist es, den Leadweltcupsieg zu wiederholen, und auch mal bei der Weltmeisterschaft auf dem Treppchen zu stehen.
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